Jumat, 28 Mei 2010

Einführung zu den Ideen des Himmels

A. Einleitung
Als ich letzten Monat am Gänseliesel vorbei nach Hause ging, gab ein Mann mir eine Karte. Ich sah sie mir an und fand, dass die Karte schön war. Auf der Karte war ein Bild mit einem Engel und einem Jungen. Der Junge fragt den Engel: ´Geben Sie mir einen Beweis, dass Gott existiert´. Ich möchte ein Thema, das „der Himmel“ heißt, präsentieren. Die Karte ist lustig und auch seltsam, hat aber eine Verbindung zu meinem Thema. Normalerweise, wenn man an Gott glaubt, vermutet man auch, dass der Himmel existiert. Der Glaube an Gott bringt fast immer auch einen Glauben an die himmlische Welt mit sich. Was aber ist der Himmel?

B. Was ist der Himmel?

1. Terminologie: Englisch und Deutsch
In Langenscheidt´s Power Dictionary Englisch-Deutsch umgekehrt bedeutet „Himmel“ ´sky, heaven´ und in Wissen Kompakt Synonyme-Lexikon gibt es zwei Gruppenbedeutungen, die sind ´Ewigkeit, Paradies, Jenseits´und ´Firmament, Sternenzelt, Himmelsgewölbe´. In Wahrig Deutsches Wörterbuch gibt es vier Gruppen: ´scheinbare Halbkugel über der Erde mit den Gestirnen, Firmament, Himmelsgewölbe´, ´Tragedach, Baldachin´, ´Sitz Gottes, Aufhentaltsort der Verstorbenen, Paradies, Jenseits, Ort der ewigen Seligkeit´, und ´(fig.) Gott, Schicksal, Vorsehung´.

2. Abrahamische Religionen
Drei Religionen werden als abrahamische Religionen bezeichnet. Die Begrundung ist, dass diese Drei sich auf Abraham als ihren religiösen Urgroßvater beziehen. Das sind Judentum, Christentum und Islam.

a. Judentum
In altorientalischen (z.B. Prophet Micha ) und antik-rabbinischen (z.B. Rabbi Jischmael) Schriften versteht das Judentum Gott als himmlischen König. Wie der irdischen König hat Gott auch einen Hofstaat. Der Hofstaat sind die Engel. Die Engel fungieren als Mittelwessen zwischen Gott und Menschen und Gott und Welt. Die Welt ist nicht aus einem bösen Zufall entstanden; stattdessen steht der gute Wille hinter dieser Welt, dass die Welt so gewollt hat und sie entsprechend erhalten und lenken wird. Wenn Gott alles geschaffen hat, so muss alles seinem Willen entsprechen. Das Judentum glaubt an das Jenseits als die kommende Welt nach der Auferstehung der Toten. Die Menschen werden mit ihrem Körper und ihrer Seele auferstehen und ewig leben, wie die Sonne, der Mond und die Sterne. Die Gerechten werden mit Kronen auf ihren Köpfen sitzen und den Glanz der gottesgegenwart genießen.

b. Christentum
Nach der klassischen Eschatologie des Christentums glauben die Christen, dass beim Tod eines Menschen, dieser zu einem der Jenseitsorte kommen wird. Die Jenseitsorte sind der Himmel und die Hölle. Für die Frage was mit den nicht ganz guten (und damit nicht himmelswerten) aber auch nicht ganz böse (damit nicht höllenwürdige) Menschen passiert, hat der Katholizismus die Antwort: Der Reinungsort (lat. purgatorium). Dort müssen die armen Seelen unter Qualen das Böse sühnen. Anschließend können sie durch den Ausgang in den Himmel gelangen. Aber heutige Eschatologie vertritt, dass der Mensch in seinem Tode wirklich endet. Es gibt kein Leben nach dem Tod. Allerdings ist seine Existenz nicht abgeschloßen. Wenn der Mensch unverwechselbar ist, und wenn er reiner und durch nichts geschuldter Liebe Gottes erschaffen worden ist, dann folgt aus dem Gesetz der Liebe die Unvergänglichkeit des Menschen. Damit ist jedoch eine Aporie aufgestellt: Auf der einen Seite stirbt der Mensch in Wahrheit und ist also endlich und vergänglich, auf der anderen glauben die Christen an das Fortleben eben dieses Subjekts. Die Bibel sagt „ „der Himmel“ ist Paradies (Garten ist Seligkeit für Wüstenbewohner), Hochzeit (als Verwirklichung des Liebesglücks), Festmahl (als Sättigung bei Leuten), Frieden (in kriegsgewohnten Zeitläufen) und dergleichen“.

c. Islam
Die Moslems glauben, dass der Tod das unvermeidliche Schicksal aller Menschen ist. Der Todesengel, Izrail, oder die anderen Engel, sind beim Tod begleitend. Die Engel nehmen die Seelen der gestorbenen Menschen in Empfang. Der Todesengel führt die Seele zum Himmel. Wenn sie zu den Gerechten gehört, erfährt sie im Himmel, dass Gott ihr ihre Sünden vergeben und sie für das Paradies bestimmt hat. Dann kommt sie nach diesem Einzelgericht zum Körper zurück, mit dem sie in ihrem Erdenleben vereint war. Wenn aber die Seele zu den Verdammten zählt, wird sie schon vor dem Himmeltor abgewiesen und auf die Erde zurückgestoßen. Die Moslems glauben auch an das Verhör im Grab. Das ist das Gegenstück des Zwischengerichts im Himmel, das im Anschluß an den Tod erfolgt. Das Verhör übernehmen bestimmte Engel: Munkar und Nakir für die Verdammten und Mubashshar und Bashir für die Gerechten. Die Fragen sind: Wer ist dein Gott? Wer ist dein Prophet? Welches ist deine Religion? Welches ist deine Gebetsrichtung? Wenn der Verstorbene die richtigen Antworten kennt (Gott, Muhammad, der Islam und Mekka), dan wird er getröstet, wenn er aber falsche Antworten gibt, dann wird er schon im Grab gepeinigt, als Vorgesmack für die ihm bestimmte Qual in der Hölle. Die Moslems glauben auch an eine endzeitliche kosmische Katastrophe und die Auferstehung aller gestorbenen Menschen am Ende der Welt.

3. Fernöstliche Religionen

a. Hinduismus
Obwohl es mehrere Götter im Hinduismus gibt, glauben Hindus normalerweise an die trinitarischen Götter (trimurti): Brahma (oder Brahman), den Schöpfer, Vishnu den Erhalter und Shiva den Zertstörer. Der höchste Gott ist offensichtlich das Brahman. Viele Hindus glauben, dass es nur einen Gott gibt, nämlich das Brahman. Sie können ihn in vielen Formen verehren. Gott kann z.B. als ein Kleinkind, ein Freund, ein König, eine Mutter oder ein Geliebter ankommen. Gott kann sich auch als ein Mann oder eine Frau oder in einer außermenschlichen Form manifestieren, ohne Form (nirguna Brahman) oder mit einer Form (saguna Brahman) angebetet werden, durch Ikonen oder Bilder (murti). Man kann das Brahman nicht fassen. Es ist transzendent, immanent, jenseits aller Begrenzung, jeder Definition . Aber jedes Wesen hat ein Teilchen des Brahman in sich, den Atmen. Dieser Atmen ist unempfindlich, unwandelbar und ewig. Hindus glauben an Karma, dass die Handlungen eines Mensch den Zustand seines Leben und die Wiedergeburt in seinem nächsten Leben beschließen. Gute Handlungen bringen gutes Karma mit gutem Vermögen in diesem Leben und eine gute Wiedergeburt und umgekehrt. Schlechte Handlungen des Menschen können einer schlechten Wiedergeburt (Samsara), z.B. als ein Tier oder in der Hölle leidend, vorausgehen. Es gibt einige Wege, z.B. eine Zuneigung zu einer Gottheit, religiöse Rituale, verdienstliche Handlungen, oder ein Entzug von dieser Welt, um im Karma aufzuheben. Mit diesen Wegen kann man eine Befreiung (Moksha) von dem Zyklus des Samsara haben. Mokhsa, die Erlösung oder die spirituelle Erfüllung, hat verschiedene Bedeutungen: ein endgültige Einigkeit mit dem Brahman, eine perfekt herrliche Bedingung, eine Gemeinschaft mit Gott oder eine Befreiung in einem himmlischen Bereich oder dem Paradies.

b. Buddhismus
In einem Buch der Religionswissenschaft wird der Buddhismus als die Religion des Antiklerikalismus, Antiritualismus, Antiasketizmus Antihedonismus Antitheismus, und die Antimetaphysik bezeichnet. Für mein Thema, der Antitheismus und die Antimetaphysik sind die wichtigen Wörter. Der Buddhismus wird oft als Atheismus bezeichnet. Der Atheismus des Buddhismus ist also besser als Antitheismus zu verstehen: Zwar wird die Existenz von Göttern nicht absolut geleugnet, man betrachtet Götter, übernatürliche Wesen überhaupt, jedoch als für die Erlösung entbehrlich. Für die Erlösung ist jeder einzelne Mensch letzlich auf sich allein angewiesen, Götter können nichts zur Erlösung beitragen. Götter werden also in der frühbuddhistischen Erlösungslehre ignoriert. Die frühesten Buddhisten glaubten nicht, dass es eine ewige Seele gibt. Für sie ist unsere Seele nicht unvergänglich. Danach ist Nirvana (oder wörtliche ubersetzt als „Himmel“) kein positiv bestimmbarer Zustand, kein Ort oder Paradies. Es besteht nur die Tatsache, dass man nicht mehr wiedergeboren wird (als Gegenteil zur Lehre des Hinduismus).

c. Chinesische traditionelle Religionen
Buddhismus, Hinduismus, Christentum, Judentum, und Islam sind Fremdreligionen in China. Die heimischen Religionen in China sind Daoismus und Konfuzianismus und werden immer vermischt. In den Chinesischen traditionellen Religionen bedeutet Tian auch „Himmel“ und „Gott“. Seit der Zhou-Zeit war Tian die dominante Gottheit in den Kulthandlungen. Man kann sagen, dass der Himmel der elementarste Raum des spezifisch chinesisch verstandenen „Transzendenten“, der Aufenthaltsort der Ahnen, Träger und Symbol der Macht war. Tian ist ein „personlicher“ Gott für den chinesischen Philosoph Mo Di (um 480-400 vor. Chr.). Aber überhaupt ist der Himmel Quelle des Universums und den moralischen Kraft. Der sichtbare Himmel (engl. sky) und der Himmel als aktives Prinzip der Weltordnung (engl. Heaven) sind untrenntbar. Der Himmel (yang) und die Erde (yin) sind in Verbindung und nicht getrennt. Es gibt eine Ahnenverehrung oder einen Ahnenkult. Zur Ahnenkult opfern lebendige Menschen für die gestorbenen Menschen, insbesondere ihre Ahnen. Ein Mensch, der ein gutes Leben lebt, würde zur einem guten Geist werden und umgekehrt. Ein böse Geist braucht durch Opfer von lebendig Menschen Versöhnung. Danach kann er ein guten Geist werden.

4. Atheismus
Friedrich Nietzsche, der bekannte Philosoph, hat eine Geschichte in seiner Bucher geschrieben. An einem hellen Vormittag lief ein Mann auf den Markt und schrie „Ich suche Gott! Ich suche Gott!“ Dort standen gerade viele von denen zusammen, die nicht an Gott glauben, so erregte er ein grosses Gelächter. „Ist er denn verloren gegangen?“ Sagte ein Mann: „Hat er sich verlaufen wie ein Kind?“ sagte der Andere. „Oder hält er sich versteckt? Fürchtet er sich vor uns? Ist er auf ein Schiff gegangen? Ausgegangen?“ So schrieen und lachten sie durcheinander. Ein anderer Mann sprang mitten unter sie und sagte: „Wohin Gott ist, rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet. Wir alle sind seine Mörder“. Friedrich Nietzsche hat diese philosophische Idee des Atheismus in seiner Geschichte formuliert beschrieben. Für Nietzsche gibt es keinen Gott, sondern nur die von Menschen gemachten Gottesbilder. Wenn diese Gottesbilder verklingen und vergehen, sobald sie ihr Fundament in den Herzen der Menschen verlieren. Die Götter aller Religionen sind davon abhängig, dass es Menschen gibt, die an sie glauben. Sobald die Menschen jedoch zu der Einsicht kommen, dass es keine Götter gibt, vergehen die Gottesbilder. Für Nietzsche und seinen Nihilismus gibt es weder Götter noch eine dem Menschen spezifische, angeborene Moral, noch ein Leben nach dem Tod. Wenn es kein Gott gibt, gibt es auch kein Himmel.

C. Abschluss
Es gibt verschiedene Arten des Glaubens an den Himmel. Was ich gemacht habe, ist nur eine kurze vereinfachte Darstellung. Was ihr glaubt oder was ihr nicht glaubt ist euer Beschluss. Aber meine Meinung dazu ist, dass ihr einen tiefdenkenden Glaube heraussuchen solltet.



Literaturverzeichnis

Beinert, Wolfgang, Kreuzes Zeichen: Das Chistentum (Herder/ KBdR) , Freiburg 2003
Bauer, Walter, Wörterbuch zum Neuen Testament, Berlin 1988
Beinert, Wolfgang, Kreuzes Zeichen: Das Chistentum (Herder/Kleine Bibliothek der
Religion) , Freiburg 2003
Grözinger, Karl F., Religionen Und Weltanschauungen, Band 1: Judentum, Berlin 2009.
Khoury, Adel Theodor und Peter Heine, Im Garten Allahs: Der Islam (Herder/KBdR),
Freiburg 2003.
Lähnemann, Johannes, Weltreligionen im Unterricht Teil 1: Fernöstliche Religionen,
Göttingen 1986.
Malek, Roman, Das Tao des Himmels: Die Religiöse Tradition Chinas (Herder/KBdR),
Freiburg 2003.
Meisig, Konrad, Klang der Stille: Der Buddhismus (Herder/KBdR), Freiburg 2003.
Partridge, Christopher (hrsg.), The World´s Religions (Lion Hudson/ The New Lion
Handbook): Oxford 2005.
Rater, Marie-Luise, Religionen Und Weltanschauungen, Band 6: Atheismus, Berlin 2009.

Tidak ada komentar: